Chronik des Feuerwehrwesens in der Gemeinde Mamer
Die Ursprünge des Feuerwehrwesens in der Gemeinde Mamer, bestehend aus den Ortschaften Mamer, Cap- Capellen und Holzem, geht auf das späte 19. Jahrhundert zurück.
Im Jahre 1888, als Reaktion auf mehrere Brände, beschlossen einige Mitglieder des damaligen Gesangvereins "Union" aus Mamer die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr. Einer der Hauptinitiatoren war der Schmied Jean- Pierre Olinger, zu jener Zeit Präsident des Gesangvereins.
Ursprünglich sollte die freiwillige Feuerwehr eine Unterorganisation des Gesangvereins bleiben. Interne Streitigkeiten blieben jedoch nicht aus. So beschloss man am ersten Sonntag des Jahres 1889 die Gründung einer eigenen Gesellschaft unter dem Namen "Freiwillige Feuerwehr Mamer". Bei der Gründungsversammlung traten auf Anhieb 63 Mitglieder der Vereinigung bei. Erster Präsident war der Gemeindeeinnehmer Jean Redlinger, während Emile Fresez, Sohn des bekannten Malers Jean Baptiste Fresez, zum Kommandanten ernannt wurde. Noch im Gründungsjahr erhielten die Mitglieder des Feuerwehrkorps ihre erste Uniform sowie auch die erste Vereinsfahne in den Nationalfarben, mit der Aufschrift "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr".
Am 6. Juli 1889 wurden unter dem Motto "L'Union fait la force" die Vereinsstatuten der Feuerwehr Cap-Capellen unterzeichnet. Diese war eigentlich bereits im Juli 1886 unter dem Namen "Pompiers Corps vu Cap-Capellen" gegründet worden. Erster Präsident der Feuerwehr war der damalige Notar Eduard Hemmer, der später zum Vizepräsidenten des Landesfeuerwehrverbandes gewählt wurde. Noch während des Gründungsjahrs feierte der Verein seine erste Fahnenweihe. Und 1890 kaufte das Caper Feuerwehrkorps für 284 Reichsmark eine Saug- und Druckspritze, die bei den Großbränden auf den Anwesen Steichen, Majerus sowie Schaber-Binsfeld in Mamer zum Einsatz kam.
Im Jahre 1891 erwarb das Feuerwehrkorps Mamer ein Baugrundstück, gelegen auf der "Unteren Mies", zwecks Errichtung eines eigenen Vereinslokals. Als Käufer fungieren in der notariellen Urkunde 39 Mitglieder sowie 18 Ehrenmitglieder des Vereins. Der Bau erfolgte in Eigenregie. Die Bausteine wurden im Tossenberg gebrochen. Die Einweihung des Vereinslokals erfolgte am Osterfest 1892 mit der Aufführung eines Passionsspieles.
1892 entstand innerhalb des Feuerwehrkorps Mamer eine eigene Musiksektion mit etwa 20 Mitgliedern. Erster Dirigent war ein belgischer Militärmusiker namens Kique. Nach der anfänglichen Euphorie der Gründungsjahre musste man, aufgrund mehrerer Abgänge sowie Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten, um die Zukunft des Vereins bangen. Die Musikabteilung wurde sogar 1897 aufgelöst.
Am 1. Januar 1899 wurde auch in der Ortschaft Holzem eine freiwillige Feuerwehr gegründet. Sie zählte 28 Mitglieder. Erster Präsident war Dominique Biver. Bereits 1903 kaufte das Holzemer Feuerwehrkorps von Nicolas Haupert aus Esch/Alzette ein Haus, das zu einem Festsaal mit Theaterbühne umgebaut wurde und der Feuerwehr bis 1974 als Vereinslokal diente.
1905 wurde aus der freiwilligen Feuerwehr und Musikgesellschaft Mamer die "Pompiers Fanfare Mamer". Der Verein erlebte mit der Gründung einer eigenen Musikgesellschaft, die auch die Rolle des Orchesters während der Theateraufführungen im vereinseigenen Festsaal übernahm, einen neuen Aufschwung.
Am 20. März 1910 fand in Mamer die Gründungsversammlung des Kantonalverbandes Capellen statt. Nach Fertigstellung der Wasserleitungen im gleichen Jahr schaffte die Gemeinde neues Löschmaterial für die Wehren an. Das Feuerwehrkorps Mamer erhielt einen Gerätewagen (Handwagen), Dach- und Schiebeleitern, Sicherheitsgurte, Helme und 250 Meter Hanfschläuche mit zwei Standrohren. Der Holzemer Wehr wurde eine Handpumpe zuerkannt.
1912 erhielt die Holzemer Feuerwehr ihre erste Fahne in den Nationalfarben mit der Aufschrift "Roude Léiw wach".
1914 wurde die Kantonalübung in Mamer abgehalten.
1916 tagte erstmals die Kantonalversammlung in Holzem, anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Wehr. Am 15. Juni 1919 feierte das Korps aus Mamer, anlässlich seines 30-jährigen Bestehens, Fahnenweihe.
1921 wurde die Kantonalübung in Capellen organisiert.
1924 feierte das Holzemer Corps sein 25. Jubiläum. Bei dieser Gelegenheit erhielten die Feuerwehrmänner neue Uniformen mit Stehkragen und "Képis".
Am 1. Juni 1924 fand die Kantonalübung in Holzem statt, wobei jedoch die vorgesehene Geräteübung ausfallen musste. Unbefugte hatten die Hauptwasserleitung zwischen Garnich und Holzem abgesperrt. Hierbei handelte es sich vermutlich um einen Sabotageakt, da aufgrund einiger Unstimmigkeiten im Vorjahr mehrere Mitglieder aus der Wehr ausgetreten waren.
1932 erhielt die Feuerwehr aus Cap-Capellen eine Kantonalspritze, die bei Bränden im Kanton Capellen eingesetzt wurde. Es handelte sich dabei um eine Pumpe der Marke "Magirus" mit einer Leistung von rund 800 Litern pro Minute. Die Motorspritze wurde dem Kanton Capellen vom staatlichen Feuerlöschdienst zur Verfügung gestellt. Das Löschgerät stand unter der besonderen Obhut der Feuerwehr aus Capellen, die auch die nötige Bedienungsmannschaft zu stellen hatte. Die Spritze kam bei den jährlichen Kantonalübungen zum Einsatz. Die Feuerwehr aus Holzem erhielt
1932 einen neuen Gerätewagen mit entsprechender Ausrüstung, der bis 1967 in Betrieb war.
Die Jahre 1931 bis 1937 waren die Glanzzeit der Musiksektion der "Pompiers-Fanfare Mamer". Unter der Leitung von Dirigent Louis Mayer nahm man an mehreren Musikwettbewerben im In- und Ausland teil. Die Gesellschaft errang dabei beachtliche Erfolge und erhielt hohe Auszeichnungen, so beispielsweise die "Grande Médaille pour le Mérite Civique" anlässlich eines internationalen Musikwettbewerbes in Paris mit mehr als 70 Teilnehmern. Die Gesellschaft wurde dabei von vielen Anhängern aus Mamer unterstützt.
Der Aufschwung, den die "Pompiers Fanfare Mamer" in jenen Jahren kannte, dürfte wohl auch dazu beigetragen haben, dass man 1935 den gänzlichen Abriss und Wiederaufbau des Festsaales beschloss und durchführte.
1939 nahmen die Feuerwehrkorps aus Mamer, Cap und Holzem an den Unabhängigkeitsfeiern teil. Im gleichen Jahr feierte die Mamer Wehr ihr 50. Jubiläum.
Foto: Erstes Feuerwehrfahrzeug der Feuerwehr Mamer, welches in Eigenregie hergestellt wurde.
Während der Kriegsjahre (1940 bis 1945) wurden die Aktivitäten der freiwilligen Feuerwehrkorps eingestellt, da die Leute gezwungen wurden, im Luftschutz oder in der Pflichtfeuerwehr mitzuarbeiten. Der Festsaal der "Pompiers-Fanfare" in Mamer diente dem Nazi- Okkupanten als Schulungszentrum.
Nach Kriegsende wurde 1946 die erste Nachkriegsversammlung der Kantonaldelegierten in Cap organisiert.
Am 29. Mai 1949 überreichte die Gemeinde eine neue Motorspritze der Marke "Fega" an die Feuerwehr aus Mamer, im Rahmen derer dritten Fahnenweihe.
1963 feierte die "Pompiers Fanfare" mit zahlreichen Ehrengästen ihr 75. Vereinsjubiläum. Auf der Fahrt zum Brand auf dem Anwesen Heuertz in Holzem verlor die Einheit am 28. Februar 1963 nach einem Unglück ihre Motorspritze, die erst im Jahre 1967 durch eine neue Spritze der Marke "Ziegler" (Typ TSA 8/8) ersetzt wurde.
Am 7. Oktober 1969 gründete die Holzemer Feuerwehreinheit eine Vereinigung ohne Gewinnzweck, um den Ankauf des alten Vereinslokals mit dem dazugehörenden Bauplatz durch die Gemeinde sowie das Errichten eines neuen Festsaales zu ermöglichen. Die lokale Feuerwehr verpflichtete sich, den Verkaufspreis in die Gemeindekasse abzugeben. Dafür sicherte die Gemeinde der Feuerwehr eine kostenlose Nutzung des neuen Festsaales für das Abhalten ihrer Familienabende sowie Versammlungen zu.
1972 wurden erstmals in Mamer Feuerwehrwettkämpfe ausgetragen. Aus den Archiven geht obendrein hervor, dass der landwirtschaftliche Betrieb Nockels-Dax in Holzem von einem Feuer heimgesucht wurde.
1974 fanden die Feierlichkeiten des 75. Stiftungsfestes der Holzemer Wehr statt, mit einem "Bal d'Ouverture", einer Kantonalversammlung sowie der Einweihung des neuen Festsaales und der Enthüllung der neuen Vereinsfahne im Beisein zahlreicher Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft.
1974 wurde die Feuerwehr Mamer mit einem neuen
Tanklöschfahrzeug (TLF 16) ausgerüstet.
1975 wurde unter der Leitung von Théo Salm in Mamer eine Jugendfeuerwehrsektion gegründet. Am 16. August wurde der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Leytem-Mertens durch einen Großbrand zerstört.
1976 wurde das neue Gerätehaus (Centre de Secours) in Mamer eingeweiht.
Das Jahr 1978 wurde zudem von drei Großbränden in landwirtschaftlichen Betrieben - auf den Höfen Knepper, Wilhelm (Mamer) und Heuertz (Holzem) - überschattet. In einem Leserbrief, der am 27. Oktober
1978 im "Luxemburger Wort" erschien, bedankte sich Landwirt Norbert Knepper bei allen Bürgern, die ihm beim Löschen des Feuers auf seinem Hof geholfen haben. Im selben Jahr gab François Nockels, nach 30 Jahren, den Vorsitz der Caper Wehr an Marcel Watry ab.
1980 und 1982 wurden erneut Feuerwehrwettkämpfe in Mamer ausgetragen. Die Wehr aus Mamer erhielt dabei das Leistungsabzeichen in Silber.
1985 löste sich die Feuerwehr Cap aufgrund schwindender Mitgliederzahlen auf. Die verbleibenden acht Feuerwehrleute, drei Aktive sowie fünf Pensionäre, traten alsdann dem Korps aus Holzem bei. Im gleichen Jahr kam es bei der Firma "Cogel" in der Industriezone in Capellen zu einem Großbrand (siehe Foto).
1987 erhielt die Holzemer Wehr aus den Händen des damaligen Bürgermeisters Josy Konz sowie im Beisein von Minister Jean-Claude Juncker die Schlüssel des lang erwarteten Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF).
1988 feierte die "Pompiers-Fanfare" aus Mamer ihr 100-jähriges Bestehen mit Fahnenweihe. Höchste Vertreter der Regierung und der Gemeinde wohnten am 25. September 1988 der Enthüllung der Fahne bei, die von den Ministern Jean Spautz und Jean-Claude Juncker vorgenommen wurde. Reges Interesse bei der Einwohnerschaft fand die großartig vorgeführte Kantonalübung in Mamer.
1989 beteiligte sich die Feuerwehr aus Mamer an der internationalen Feuerwehrolympiade in Warschau.
1990 kam es in Holzem zu einem Silo-Brand in der Schreinerei Schmit.
Am 18. November 1991 wurde in der Rue du Baumbusch in Mamer ein Wohnhaus mit Strohdach bei einem Feuer zerstört.
1992 brannte es in der Schreinerei Letsch in Mamer, eine Stunde bevor die "Tour de Luxembourg" in Mamer vorbei fahren sollte. Das Straβenrennen musste umgeleitet werden.
1993 wurde das Feuerwehrkorps aus Mamer mit einem Tanklöschfahrzeug (TLF4000) ausgestattet.
Im Sommer 1994 waren Feuerwehr und Rettungsdienst Mamer gemeinsam bei einem Sattelschlepperbrand auf der Autobahn im Einsatz.
Am 8. Oktober 1995 fand in Mamer die kantonale Feuerwehrschau statt.
In den frühen Morgenstunden des 23. September 1996 ereignete sich ein spektakulärer Unfall auf der Autobahn Arlon - Luxemburg (A6) in Höhe der Ausfahrt Windhof. Ein mit 36 000 Litern Diesel beladener Sattelschlepper stürzte um und geriet in Brand (siehe Foto).
Am 28. Juni 1997 erhielt das Mamer Korps einen Einsatzleitwagen (ELW).
Am 11. März 1998, anlässlich des Gala-Abends der lokalen Rot-Kreuz-Sektion, forderte, nach einem beachtlichen Konzert der beiden Mamer Musikgesellschaften "Pompiers-Fanfare" und "Harmonie Union", der damalige Bürgermeister Henri Hosch die anwesenden Zuhörer auf, für die Fusion der beiden Vereine zu klatschen. Der Applaus der vielen Zuschauer war der Anstoß dafür, dass bereits am 17. Juli 1998 die neue Musikgesellschaft "Harmonie Gemeng Mamer" gegründet wurde, der sogleich die meisten Mitglieder der Musiksektion der "Pompiers-Fanfare Mamer" beitraten. Raymond Hack, einer der Väter der Fusion, wurde mit der Rolle des Interims-Präsidenten der neuen Vereinigung betraut.
Im Herbst 1998 gab es, bedingt durch die Umbauarbeiten der Holzemer Schule, Platzmangel für die Unterstellung des Tragkraftspritzenfahrzeuges der lokalen Wehr. Es wurde, im Einverständnis mit den Gemeindeverantwortlichen, beschlossen, das Löschfahrzeug in dem Gerätehaus der Feuerwehr Mamer abzustellen.
Während dieser Zeit entstand eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Wehren, die daraufhin beschlossen, fortan gemeinsam Brandeinsätze zu fahren - zur Zufriedenheit aller Beteiligten.
Als Folge dieser Kooperation beschloss am 25. November 1998 der Gemeinderat einstimmig, den "Service d'Incendie et de Sauvetage" der Gemeinde Mamer einem gemeinsamen Feuerwehrkorps, bestehend aus den Feuerwehrleuten aus Mamer und Holzem, anzuvertrauen.
Am 16. Dezember 1998 ernannte der Gemeinderat einstimmig Kommandant Fernand Brosius zum "Chef de Corps du Service d'Incendie et de Sauvetage de la Commune de Mamer".
Am 23. Januar 1999 fand die Gründungsversammlung der Vereinigung "Corps des Sapeurs-Pompiers Mamer" statt. Am 22. Februar 1999 beschloss eine außerordentliche Generalversammlung die Auflösung der "Pompiers Fanfare Mamer" und übertrug das Vereinseigentum, darunter den Festsaal an der Route d'Arlon in Mamer, je zur Hälfte der Vereinigung "Corps des Sapeurs Pompiers Mamer" sowie der "Harmonie Gemeng Mamer".
1999 feierte die Holzemer Wehr unter dem Vorsitz ihres Ehrenkommandanten und langjährigen Kommandanten Michel Wild 100-jähriges Bestehen; dazu gehörte auch eine Festbroschüre. In Erinnerung an das Zentenarium wurde außerdem ein Gedenkteller ausgegeben (siehe Foto). Die Festlichkeiten fanden am 26. Juni 1999 in Holzem statt, mit einer beeindruckenden Feuerwehrschau und anschließendem "Bal populaire".
Am 12. Juli 1999 rückte die Feuerwehr zu einem Brand in einer Produktionshalle der Firma "Cerametal" an der Route de Holzem aus.
Im Jahre 2000 beschlossen die Wehren aus Mamer und Holzem zu fusionieren und entsprachen damit dem Wunsch vieler Mitglieder. Am 25. Oktober 2000 wurde im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung einstimmig die Auflösung der "Sapeurs-Pompiers Holzem" beschlossen.
Im selben Jahr kam es im neuen "Scouts-Home" an der Route d'Arlon in Mamer zu einem Dachstuhlbrand wobei Feuerwehr und Zivilschutz gemeinsam im Einsatz waren.
Am 9. März 2001 stimmte eine außerordentliche General- versammlung des "Corps des Sapeurs-Pompiers Mamer" der Aufnahme der Holzemer Feuerwehrleute zu. Dabei behielten sämtliche Mitglieder des Holzemer Korps ihren Altersrang und Dienstgrad.
Am 6. Februar 2002 wurde das Feuerwehrkorps Mamer in einer außerordentlichen Generalversammlung offiziell in "Corps des Sapeurs-Pompiers de la Commune de Mamer" umbenannt.
Am 3. April 2002 wird der Saal "Pofama" an der Route d'Arlon in Mamer durch notarielle Urkunde verkauft.
Am 12. Mai 2002 fand die Einsegnung und die Enthüllung der neuen Fahne des "Corps des Sapeurs-Pompiers de la Commune de Mamer" im Rahmen der Kantonalübung der Feuerwehren des Kantons Capellen in Mamer statt.
Am 29. Juni 2002 gab Wehrchef Fernand Brosius aus Altersgründen sein Amt an Tom Pletschette ab. Fernand Brosius war während 20 Jahren Kommandant der Feuerwehr Mamer.
Am 6. März 2003 kam es in der Rue de Hivange in Dahlem in einem Dachdeckerbetrieb zu einem spektakulären Großbrand, bei dem auch die Mamer Wehr während sieben Stunden im Einsatz war (siehe Foto).
Am 11. Oktober 2003 fand die offizielle Einweihung des Tanklöschfahrzeugs (TLF 2000) und des Mannschaftstransportwagens (MTW) vor dem "Mamer Schlass" statt.
Am 24. Juni 2006 übereichte der Bürgermeister Gilles Roth die Schlüssel des neuen regionalen Teleskopmastes (TLK 23-12) und des Gerätewagens (GW-L) an den Wehrchef Tom Pletschette, dies in Anwesenheit von Innenminister Jean-Marie Halsdorf (siehe Foto).
Am 30. September 2006 kam es in einem Wäscherei- betrieb in der Rue du Baerendall in Mamer zu einem Großbrand, bei dem auch die Berufsfeuerwehr der Stadt Luxemburg im Einsatz war.
Ende März 2007 zählte die Feuerwehr der Gemeinde Mamer 75 aktive und 16 inaktive Mitglieder. Im Laufe des Jahres 2007 musste die TLK 23-12 aus Mamer gleich bei mehreren Großbränden eingesetzt werden, u.a. am 9. Mai bei einem Brand in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Hobscheid (siehe Foto). Im gleichen Monat wurde auch das Vorprojekt des neuen regionalen Einsatzzentrums für Feuerwehr und "Protection Civile" vom Gemeinderat genehmigt.
Ein Jahr später genehmigte der Gemeinderat das endgültige Projekt des regionalen Einsatzzentrums. Der Kostenvoranschlag belief sich auf 6,7 Millionen Euro.
Am 9. Mai 2009 fand im "Mamer Schlass" die offizielle Einweihung mehrerer Einsatzfahrzeuge für Zivilschutz und Feuerwehr statt, und zwar:
• 1 Gerätewagen vom Typ GW-S (Protection Civile)
• 1 Gerätewagen vom Typ GW (Service d'Incendie et de Sauvetage)
• 1 Schlauchboot (Service d'Incendie et de Sauvetage)
Am 19. Mai 2009 wurde im Beisein von Innenminister Jean-Marie Halsdorf und der Gemeindeverantwortlichen der Grundstein für das neue regionale Einsatzzentrum an der Route d'Arlon in Mamer gelegt.
Am 5. Juni 2009 organisierten die Rettungsdienste aus Mamer einen gemeinsamen Tag der offenen Tür. An diesem Tag fand auch ein internationaler Wettbewerb für Rettungsdienste statt (Vergleichswettkämpfe, Unfallrettung).
Am 16. Januar 2010 fand das Richtfest am neuen Einsatzzentrum in Mamer statt. Neben den Gemeinde- verantwortlichen und den Mitgliedern der Rettungsdienste nahm auch Innenminster Jean-Marie Halsdorf an dieser Feierstunde teil.
Am 19. März 2010 begann der Feuerwehrverband des Kantons Capellen seine Feierlichkeiten der 100-Jahr-Feier mit einer akademischen Sitzung und einer Ausstellung in Capellen.
Am 12. September 2010 stand die eigens für die Veranstaltung gesperrte Route d'Arlon in Capellen ganz im Zeichen der 100-Jahr-Feier des kantonalen Feuerwehrverbandes. An dieser sehr gelungenen Ausstellung waren auch die Rettungsdienste der Gemeinde Mamer beteiligt. Auch Staatsminister Jean-Claude Juncker stattete der Feuerwehr einen Besuch ab.
Ende 2010 kam es zu starken Schneefällen, bei denen die Rettungsdienste mit einer neuen Art von Einsätzen konfrontiert wurden. Diese bestanden im Wesentlichen darin, gefährdete Dachkonstruktionen von Schnee zu befreien.
Am 26. März 2011 zogen die freiwillige Feuerwehr und der Zivilschutz in das gemeinsame Einsatzzentrum in Mamer auf Nummer 107 an der Route d'Arlon ein. Das neue "Centre d'Intervention et de Secours Mamer" (CISMA) ermöglicht es den Rettungsdiensten, unter idealen Umständen, schnelle und kompetente Hilfe zu leisten.
Einige Wochen später wurde ein gemeinsamer 24 -Stunden-" Incendie-Sauvetage"-Bereitschaftsdienst eingeführt, der aus bis zu neun Leuten aus beiden Einheiten zusammengesetzt ist.
Am 1. April 2011 fand die erste gemeinsame Generalversammlung von Feuerwehr und Zivilschutz im neuen CISMA statt, bei dem über 100 Leute anwesend waren.
Am Wochenende des 24. und 25. September 2011 fanden gleich mehrere Ereignisse im CISMA statt. Am Samstagmorgen wurde das Zentrum offiziell im Beisein von Innenminister Jean-Marie Halsdorf, von Bürgermeister Gilles Roth, Vertretern der Gemeinde Mamer und der Nachbargemeinden sowie vieler geladener Gäste aus dem In- und Ausland eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Schlüssel des neuen Mannschaftstransportwagens des Zivilschutzes an Zenterchef Marc Braun überreicht.
Das ganze Wochenende über hatte das neue Einsatzzentrum der Feuerwehr und des Zivilschutzes im Rahmen eines Tages der offenen Tür seine Pforten für Besucher geöffnet, was diesen ermöglichte, sich das neue Gebäude in allen Details zeigen zu lassen und sich einen Einblick in die vielfältige Arbeit der Rettungsdienste zu verschaffen. Sehr viele Besucher nutzten diese Gelegenheit. Neben einer Ausstellung des Fuhrparks sowie interessanten Ständen konnten die Besucher sich tagsüber verschiedene Vorführungen der Rettungskräfte und der Jugendfeuerwehr anschauen.
Seit der Einweihung des neuen Einsatzzentrums stieg die Zahl der Jugendfeuerwehrmitglieder von 18 auf über 30 Jugendlichen an.
Im Laufe der Feierlichkeiten des Nationalfeiertags am 23. Juni 2012 gab Feuerwehrchef Tom Pletschette nach zehn Jahren sein Amt als Kommandant an Fernand Mousel, beigeordneter Wehrchef, ab.
Chronik des Zivilschutzes Mamer
Die Geschichte des "Zenter Mamer" reicht bis in das Jahr 1960 zurück, denn 1960 war das Gründungsjahr des Rettungs- dienstes in Luxemburg.
Das "Zenter Mamer" wird 1962 von Albert Baus und ein paar Idealisten aus der Taufe gehoben. 1963 wird der Ambulanzdienst mit einem Krankenwagen auf der Basis eines Citroën HY aufgenommen. Aus diesem Grund steht das Jahr 1963 für das Gründungsjahr der "Protection Civile Mamer".
Die offizielle Schlüsselübergabe für den Krankenwagen findet dann 11. März jenes Jahres im Hof der damaligen Kaserne auf dem hauptstädtischen Heilig-Geist-Plateau statt. Standort des Krankenwagens in Mamer ist zunächst die Garage der Henri Trauffler-Schule im Ortszentrum (heute befindet sich in diesem Gebäude das Jugendhaus). Aus den Statistiken geht hervor, dass in dem Jahr bei 10 Einsätzen 515 Kilometer insgesamt gefahren wurden.
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres 1963 ist die Einweihung der "École Nationale de la Protection Civile" im instand gesetzten Schloss in Schimpach in Anwesenheit des damaligen erb- großherzoglichen Paares. Bei diesem Anlass wird auch die von Emile Goebel komponierte "Marche de la Protection civile" uraufgeführt.
Anschließend erlebt der Zivilschutz landesweit einen Aufschwung. 1964 werden bereits über 1300 Rettungshelfer gezählt. Am 26. Januar jenes Jahres wird der Fuhrpark des "Zenter Mamer" um einen "camion d'intervention" erweitert und im Oktober kommt noch "matériel de levage sur remorque" dazu.
Die Telefonnummern der "Permanences téléphoniques des ambulances de la Protection Civile" werden am 8. Februar 1965 festgelegt. Für das "Zenter Mamer" gelten zu dieser Zeit tagsüber die Rufnummern 3 11 13 und 3 11 22, nachts die Rufnummer 3 15 67 und am Wochenende die Rufnummern 3 11 13 und 3 15 67.
In jenem Jahr ist Großherzog Jean und Großherzogin Joséphine-Charlotte im Rahmen ihrer "Joyeuse Entrée" im Kantonalhauptort Capellen zu Gast.
1966 wird in Luxemburg die landesweit einheitliche Rufnummer 012 (heute 112) eingeführt. Am 21. Mai nimmt die Zentrale des Zivilschutzes ihre Arbeit auf. Die Einsätze werden von der Leitstelle in der Rue Jean-Baptiste Esch in Luxemburg-Stadt aus koordiniert.
Am 21. August 1967 passiert im belgischen Martelingen eine Katastrophe: einem mit 47 000 Flüssiggas beladenen Lastwagen versagen auf der stark abschüssigen Strecke in Richtung Zentrum von Martelingen die Bremsen, sodass der Fahrer die Geschwindigkeit nicht mehr drosseln kann. Der Lastwagen rast ungebremst bergab, kommt an einer Brücke zum Stillstand und explodiert durch die Wucht des Aufpralls. Die traurige Bilanz des Unfalls: 22 Tote, 23 Verletzte und 15 zerstörte Häuser. An diesem Einsatz waren auch die Mamer Rettungskräfte beteiligt.
Am 12. November 1968 fordert eine Explosion in der Metzgerei Mousel in Mamer 4 Schwerverletzte. Zwei von ihnen müssen nach Metz ins "Centre des Grands Brûlés" verlegt werden.
1970 übernimmt Gast Wagner die Leitung des "Zenter Mamer". Auf nationaler Ebene wird Léon Jung zum Direktor der "Protection Civile" ernannt und tritt damit die Nachfolge von Max Brahms an.
1972 wird der Rettungsdienst (Sauvetage) als eigenständige Einheit des "Zenter Mamer" ins Leben gerufen. Als Fahrzeuge stehen ein Lastwagen vom Typ Ford F6 und ein "camion d'intervention, Truck" zur Verfügung.
1973 erscheint erstmals das Standardwerk "Précis pour Ambulanciers", das Lehrbuch, das in der Ausbildung der Sekuristen als Grundlage dient. In diesem Jahr hält auch eine Explosion auf einer Tankstelle in Capellen den Zivilschutz und Rettungsdienst Mamer in Atem.
1974 fordert ein schwerwiegender Verkehrsunfall in Capellen 3 Todesopfer.
1975 wird der bisherige Krankenwagen durch einen neuen auf Opel-Commodore-Basis ersetzt. Das Fahrzeug wird im November offiziell seiner Bestimmung übergeben. Im selben Jahr gibt das Postunternehmen eine Briefmarke zu Ehren des Zivilschutzes heraus.
Am 28. März 1978 übernimmt der heutige Staatschef, Großherzog Henri, die Schirmherrschaft über die "Protection civile". Das "Zenter Mamer" zählt in diesem Jahr 38 freiwillige Helfer. Trauriger Höhepunkt der Einsätze in Mamer ist eine Gasexplosion am 12. November 1978 im "Kitschenerwee", welche eine leicht verletzte Person fordert.
1979 wird der Fuhrpark des Rettungsdienstes erweitert: das "Zenter Mamer" erhält einen "Schnellrettungswagen" vom Typ Range Rover mit dazugehörigem Anhänger.
1980 geht insbesondere der Brand auf dem Gelände des Unternehmens Kurt (Kneppchen in Mamer) in die Annalen der "Zenter Mamer" ein, ebenso wie der Unfall auf der Route d'Arlon, bei dem sich 2600 Liter Diesel auf die Fahrbahn ergießen.
Ab 1982 läuft die Alarmierung der freiwilligen Protex- Helfer über das private Funknetz von Kurt Löffler. Trauriger Höhepunkt in diesem Jahr ist die Flugzeugkatastrophe vom 29. September auf dem Flughafen Findel, bei der der Rettungsdienst aus Mamer auch in den Einsatz muss: eine Iljuschin IL-62 der russischen Fluggesellschaft "Aeroflot" kommt von der Start- und Landebahn ab und explodiert in einem Wald im Bierelergronn" bei Sandweiler. Die Bilanz des Unglücks: 7 Tote und 40
Verletzte.
Am 20. Juni 1983 wird in Luxemburg der erste Notarzt- Einsatz im Rahmen eines Pilotprojektes bei einem Verkehrsunfall am "Irrgärtchen" gefahren. Das Parlament verfügt, dass die freiwilligen Helfer der Rettungsdienste bei Einsätzen automatisch der gesetzlichen festgeschriebenen Unfallversicherung (AAA) unterliegen. In diesem Jahr erhält das "Zenter Mamer" erneut einen Krankenwagen, diesmal ein Fahrzeug auf Mercedes-Benz-Basis vom Typ "hoch/lang". Die Einweihung geht im Rahmen der "Porte ouverte" anlässlich des 20. Jubiläums am 1. Oktober 1983 über die Bühne.
1984 werden für die Alarmierung des Rettungsdienst-personals die ersten Pager vom Typ "Motorola Pageboy" an die ersten Einsatzzentren des Landes verteilt.
1985 gehört das "Zenter Mamer" zu jenen Einsatzzentren, die den Bereitschaftsdienst im Rahmen des Papstbesuches (Papst Johannes Paul II) gewährleisten sollen. Einen eher negativer Höhepunkt im Jahr 1985 ist eine Massenkarambolage auf der Autobahn Luxemburg-Arlon.
1986 wird das Notarzt-Gesetz, mit dem der "Service d'Aide Médicale Ugente" (SAMU) geregelt wird, vom Parlament verabschiedet. Aus Sicht des "Zenter Mamer" ist 1986 ein spektakulärer Verkehrsunfall in Kopstal hervorzuheben. Einem Lastwagen, der mit gußeisernen Rohren beladen ist, versagen die Bremsen. Der Laster prallt gegen zwei Häuser und streift einen Schülerbus. Es bleibt glücklicherweise bei Leichtverletzten. Am 30. April 1987 wird eine Person bei einem Überfall auf einen Juwelierladen in Mamer erschossen.
1988 erhält Luxemburg seinen ersten Rettungshubschrauber vom Typ "Bell Long Ranger". Das Fluggerät ist Eigentum der Deutschen Rettungswacht und fliegt unter der Kennung D-HEBB.
Am 11. Juni 1988 wird der erste Krankenwagen des Typs "RTW/SAMU" im Zenter Mamer offiziell in Betrieb genommen. Am 1. Juli jenes Jahres nimmt der SAMU- Dienst landesweit seinen Dienst auf. Ebenfalls zu vermerken ist der Brand in der "rue de la Libération" an Sylvester, bei dem eine Person verstirbt.
Beim Orkan, welcher am 3. Februar 1990 auch über Luxemburg hinweg fegt und Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 134 km/h erreicht, müssen auch die freiwilligen Helfer des "Zenter Mamer" in den Einsatz. Zwei Menschen sterben, zurück bleiben 253 Millionen Kubikmeter Fallholz. In diesem Jahr erhält das "Zenter Mamer" einen neuen Lastwagen, einen "DAF 600".
Am 1. Februar 1991 wird Richtfest an jenem Gebäude in der Rue de Dippach in Mamer gefeiert, das dem Zivilschutz Mamer bis zum Umzug ins CISMA an der Route d'Arlon zur Verfügung steht. Die Direktion der "Protection Civile" zieht ebenfalls in ein neues Gebäude um, in die Rue Robert Stümper auf der Cloche d'Or in Luxemburg- Stadt. In Schimpach wird die instandgesetzte Gießerei des Schlosses künftig als Ausbildungszentrum mit zwei Sälen und einer Atemschutzstrecke genutzt. Am 16. November 1991 proben Zivilschutz und Feuerwehr Mamer bei einer grossangelegten Übung, mit Beteiligung von S.A.M.U. und Luxembourg Air Rescue, in der Rue de Dippach den Ernstfall.
1992 tritt Marc Braun die Nachfolge von Gast Wagner als Leiter des "Zenter Mamer" an. Am 8. Oktober werden die neuen Infrastrukturen des "Zenter Mamer", in die man in der Zwischenzeit umgezogen ist, in Anwesenheit von u.a. Innenminister Jean Spautz, Bürgermeister Josy Konz, Zenter-Chef Marc Braun und Zivilschutz-Direktor ff. Léon Annen offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Nennenswerte Einsätze jenes Jahres sind ein Feuer in der Schreinerei Letsch und eine erneute Massenkarambolage auf der Autobahn Luxemburg-Arlon.
Die Rettungsdienst-Einheit erhält ein neues Einsatzfahrzeug vom Typ SRW auf "VW LT 35".
Ab dem 1. Januar 1993 gilt landesweit die Notrufnummer 112. Das "Zenter Mamer" erhält eine zweite Ambulanz vom Typ "RTW/SAMU". Die freiwilligen Helfer erhalten Pager vom Typ "Motorola Firestorm".
1996 wird ein RTW ersetzt. Eine Besonderheit des Wagens ist die "Stollenwerk Fahrtrage", die den Helfern mehr Komfort beim Patiententransport bietet. Neu ist auch ein Mannschaftstransportwagen vom Typ "Ford Transit". Dieser wird im Rahmen einer gemeinsamen Feierstunde zusammen mit dem Kommandowagen der Feuerwehr Mamer in Betrieb genommen. Am 29. März wird in Schimpach die umgebaute Schule, in der sich nunmehr Zimmer befinden, eingeweiht.
Am 23. September ereignet sich auf der Autobahn Arlon-Luxemburg, in Höhe der Ausfahrt Windhof, ein spektakulärer Verkehrsunfall. Ein mit 30.000 Liter Diesel beladener Tanklastzug kippt und gerät in Brand. Dieser Einsatz hält das "Zenter Mamer" sowie auch andere Rettungsdienste über mehrere Tage hinweg in Atem.
Am 10. Mai 1997 fordert ein schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn zehn zum Teil lebensgefährlich Verletzte. Im Einsatz sind neben dem "Zenter Mamer" auch die hauptstädtische Berufsfeuerwehr und die "Luxemburger Air Rescue". Am 1. Dezember wird das "Zenter Mamer" im Rahmen des "Plan nombreuses victimes" zu Hilfe gerufen, als im Bahnhof Hollerich zwei Züge kollidieren.
1998 nehmen mehrere freiwillige Helfer des "Zenter Mamer" als Statisten an einer Gemeinschaftsübung der Zentren Bettemburg, Düdelingen und Kayl teil.
1999 erhält das "Zenter Mamer" seinen ersten RTW vom Typ "Mercedes-Benz Sprinter". Am 29. Mai lädt die Gemeinde den Mamer Zivilschutz und die Feuerwehr Mamer zu einem Danksagungsdinner ein.
Bei der Geiselnahme an Pfingsten 2001 in einer Kindertagesstätte in Wasserbillig ist das "Zenter Mamer" während der Dauer der ganzen Befreiungs- und Rettungsaktion mit einem Krankenwagen vor Ort.
Am 4. Mai 2002 feiern Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa "Joyeuse Entrée" im Kantonalhauptort Capellen. Bei regnerischem Wetter stehen die Helfer des "Zenter Mamer" für den Ernstfall bereit. Beim Brand im "Centre de l'Oseraie" in Kopstal sind Zivilschutz und Feuerwehr Mamer gemeinsam im Einsatz. Beim Absturz einer Luxair Fokker am 6. November 2002 bei Niederanven ist der Zivilschutz Mamer mit einem Krankenwagen vor Ort. Der Absturz fordert 20 Tote. Im Jahr 2002 zählt das "Zenter Mamer" 78 freiwillige "Ambulanciers", davon 19 Frauen. Der Rettungsdienst (Sauvetage) zählt 39 freiwillige Helfer, davon 3 Frauen. Der Einsatzbereich des "Zenter Mamer" umfasst die Gemeinden Mamer, Garnich, Dippach, Kehlen, Kopstal und Bartringen sowie Teile der Gemeinde Koerich, Simmern und Tüntingen.
In den Monaten Mai und Juni 2003 laufen die letzten Vorbereitungen für die 40-Jahr-Feierlichkeiten der Protex Mamer, die am 27., 28. und 29. Juni abgehalten werden. Mitglieder der Protex Mamer helfen am Wochenende des 12. und 13. Juli bei der Überführung von Patienten der Krankenhäuser Sacré Cœur, Sainte Elisabeth und Saint- François ins neue Kirchberger Klinikum. Am 20. September nimmt der Rettungsdienst der Protex Mamer an einer Atemschutzgeräteübung in Schimpach teil.
Im Januar 2004 erhalten die Mitglieder der Protex Mamer jeweils einen persönlichen Zugang zum Mitgliederbereich der Homepage, wo sie u.a. die Bereitschaftsdienstliste, Telefonnummern und interne Mitteilungen einsehen können. Am 5. und 6. Juni nehmen 23 Mitglieder an einem Weiterbildungswochenende in Schimpach teil. Am 18. Oktober wird der SAMU-Einsatzwagen vom Typ BMW X5 präsentiert.
2005 ist geprägt von der Totenwache neben dem Sarg der verstorbenen Grossherzogin Joséphine-Charlotte im hauptstädtischen Palast, an der vier Mitglieder des "Zenter Mamer" teilnehmen. Im Anschluss an eine Besichtigung der Anlagen des Ceratizit-Unternehmen in Mamer am 13. April, findet am 12. Mai auf dessen Gelände eine Ernstfallübung statt. Am 17. Oktober halten neue, alphanumerische Pager der Marke Motorola Einzug. 2005 wird wie schon öfter wird der akute Personalmangel beklagt. Ein dringender Appell ergeht an die zuständigen Instanzen, doch endlich "Nägel mit Köpfen" zu machen, um Engpässe bei der Gewährleistung des Bereitschaftsdienstes landesweit zu vermeiden. Auch wird auf die Wichtigkeit adäquaten Materials hingewiesen, da dieses wegen immer komplizierter werdender technischer Einsätze dringend erforderlich sei.
2006 gibt es eine Vielzahl an außergewöhnlichen Einsätzen zu verbuchen, darunter zwei größere Unfälle auf nationaler Ebene: der Eisenbahnunfall im Bahnhof Luxemburg, bei dem auch die Protex Mamer im Einsatz war, sowie dem Eisenbahnunfall auf der Strecke Düdelingen-Zoufftgen. Am 13. April 2006 findet eine Evakuierungsübung auf dem Gelände der Ligue HML in Capellen statt. Beim "Rescue-Challenge" am 21. Mai in Junglinster belegt ein sechsköpfiges Team des "Sauvetage Mamer" den ersten Platz. Damit war der Grundstein für das TRT Mamer, "Technical Rescue Team Mamer", gelegt. Bei der "Tour de France" am 3. und 4. Juli befinden sich zwei "Ambulanciers" im "Stand-by". Im Dezember wird der neue RTW der Marke Mercedes-Benz in Betrieb genommen.
Im Jahr 2007 stechen die Ovation für den in die Abgeordnetenkammer eingezogenen Bürgermeister der Gemeinde Mamer, Gilles Roth, sowie die Teilnahme der Protex Mamer mit sechs Mitgliedern an der europäischen Eulux-Übung in Belval hervor.
2008 findet im März ein Workshop zum Thema "Pre-Hospital-Trauma. Life-Support" (PHTLS) im Einsatzzentrum Mamer statt. Im selben Jahr nimmt man auch an den Feierlichkeiten im Rahmen von 20 Jahren "Luxembourg Air Rescue" teil.
Im Mai 2009 nimmt das "Zenter Mamer" mehrere neue Fahrzeuge offiziell in Betrieb, darunter auch das neue Sauvetage-Fahrzeug vom Typ GW-S. Am 15. Juli nehmen 65 Mitglieder an der "Ambulanciers"-Abschlussübung "op der Drëps" teil. In Oktober beschäftigt sich das "Zenter Mamer" aus aktuellem Anlass eigehend mit dem AH1N1-Grippe- Virus und der entsprechenden Impfung. Desweiteren wird in diesem Monat offiziell der erste Kommandowagen des Zivilschutzes Mamer in Dienst gestellt.
2010 wird überschattet von einem schweren Erdbeben auf der Insel Haiti. An der internationalen Hilfs- und Rettungsaktion vor Ort nehmen auch zwei Mitglieder der Protex Mamer teil. Der 28. Februar wird landesweit von starken Niederschlägen überschattet. Auch die Gemeinde Mamer ist betroffen. Am 10. März verstirbt der ehemalige "Zenterchef" Gaston Wagner. Weitere wichtige Events des Jahres sind Anti-Aggressionskurse sowie Lastwagen- Fahrtraining im Fahrsicherheitszentrum in Colmar-Berg, welche erstmals von der Verwaltung der Rettungsdienste angeboten werden.
Hauptevent des Jahres 2011 ist die Inbetriebnahme des neuen gemeinsamen CISMA-Einsatzzentrums für Zivilschutz und Feuerwehr der Gemeinde Mamer an der Route d'Arlon. Der Monat Januar ist geprägt von starken Schneefällen, die an einem Abend zum vollständigen Stillstand des Verkehrs auf den Autobahnen führen. Das "Zenter Mamer" verteilt Decken und warme Getränke an die Auto- und Lastwagenfahrer. Am 26. März findet der Umzug vom alten ins neue Einsatzzentrum statt. Am
7. Und 8. Mai wird ein regionaler Initiationskurs für den
Rettungsdienst abgehalten (30 Teilnehmer).
Am 21. Juli wird der Verteilerkreis am CISMA offiziell in Betrieb genommen. Am 24. und 25. September wird das CISMA in Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Politik und Gesellschaft eingeweiht. Die Einweihung ist verbunden mit einer "Porte ouverte" am selben Wochenende.
Am 7. Juli 2012 wird ein Rettungswagen der neuesten Generation seiner offiziellen Bestimmung übergeben. Im gleichen Zuge wird ein aufblasbares Zelt (PMA Zelt), welches aus eigenen finanziellen Mitteln angeschafft wurde eingeweiht. Dieses Zelt wird hauptsächlich bei Grossschadensereignissen Verwendung finden. Erstmals in seiner Geschichte erhält das "Zenter Mamer" in der Zeit von Juni-Dezember 2012 17x Verstärkung durch einen "Agent professionnel". Nach der offiziellen Eröffnung der Europaschule II im August 2012 rücken die Rettungswagen bereits zu 22 Einsätzen auf diesem Komplex aus. Das "Lycée Josy Barthel" in Mamer wird im gleichen Jahr wegen ungefähr 60 Einsätzen angefahren.
Das Zenter Mamer musste sich seit seiner Gründung stetig weiterentwickeln um den steigenden Anforderungen des Rettungsdienstes gerecht zu werden. Auch bei der aktuellen Reform des gesamten Rettungsdienstes in Luxemburg wird das Zenter Mamer die Herausforderung annehmen um der Bevölkerung einen "professionellen" Rettungsdienst anzubieten.
Einsatzzentrum
Das neue Einsatzzentrum in Mamer beherbergt die Freiwillige Feuerwehr Mamer sowie die Protection Civile (Zivilschutz) Mamer. Beide zusammen bilden das Centre d’Intervention et de Secours Mamer das unter der Leitung von dem Wehrführer Fernand Mousel und dem Zenterchef Marc Braun steht. Die Einsatztruppe besteht aus +/- 100 freiwilligen Helfern, denen ein grosser, technisch anspruchsvoller Fuhrpark zur Verfügung steht.
Der Grossteil der Einsätze (+/-1800) wird von den Ambulanzhelfern erledigt, die weiteren (+/-300) Einsätze unterliegen der Freiwilligen Feuerwehr und dem Sauvetage.
Die Entstehungsgeschichte
- 16.09.2005: Unterzeichnung des Architektenvertrages
- 07.05.2007: Gemeinderat stimmt Vorprojekt zum Bau des Einsatzzentrums zu
- 26.05.2008: Gemeinderat genehmigt das Bauprojekt
- 23.03.2009: Beginn der Bauarbeiten
- 26.03.2011: Umzug in das neue Einsatzzentrum
- 24.09.2011: Offizielle Einweihung des neuen Einsatzzentrums
Ein funktionales Rettungszentrum
Das "Centre d’Intervention et de Secours Mamer" ist landesweit wahrscheinlich eines der modernsten und nachhaltigsten Rettungsstützpunkte des Landes. Funktionalität für die freiwilligen Helfer war das Hauptziel.
Im Untergeschoss sind folgende Räume untergebracht:
- Waschraum: hier stehen eine große industrielle Waschmaschine und ein Trocker zur Verfügung um die Einsatzkleidung der freiwilligen Helfer waschen und reinigen zu können.
- Materialräume: neben dem Waschraum befinden sich mehrere Räume und Lager für verschiedenes Material, wie zum Beispiel Reservematerial für die Ambulanzfahrzeuge, Einsatzkleidung, allgemeines Material und Archiv.
- Heizraum: das Einsatzzentrum wird über eine umweltschonende Pelletsheizung mit Wärme versorgt.
Im Erdgeschoss sind folgende Räume untergebracht:
- Aufenthalts- und Instruktionsraum der Jugendfeuerwehr
- Umkleideräume für Damen und Herren: von hier hat man Zugang zu den beiden großen Hallen in denen die Feuerwehrfahrzeuge untergebracht sind und ebenso zu dem Flügel wo die Rettungswagen stehen. Bei diesen Fahrzeugen sind Hygiene und Sauberkeit äußerst wichtig und deswegen sie in separaten Garagen untergebracht.
- Sanitäranlagen: WC und Duschen für Damen und Herren
- Atemschutzgerätewerkstatt: Das Highlight im neuen Einsatzzentrum ist die Atemschutzgerätewerkstatt, eine mit hochmoderner Technik ausgestatteter Werkstatt in welcher die Atemschutzgeräte computergestütz kontrolliert und gewartet werden und nach den Einsätzen wieder gesäubert und einsatzbereit gemacht werden.
- Werkstatt: hier befindet sich das benötigte Handwerksmaterial.
- Garagen: Es stehen 10 Garagen zur Verfügung. Eine dieser Garagen ist so ausgerüstet, dass man ein Fahrzeug darin waschen kann. Die Hallen und der Platz davor bieten genügend Raum, um auch bei schlechtem Wetter Übungen abzuhalten. Nach dem Einsatz können die Stiefel in zwei Stiefelwaschanlagen gesäubert werden.
Im Obergeschoss befinden sich diese Räume:
- Instruktionssaal: der mit moderner Projektions- und Beschallungstechnik ausgetstattete Raum bietet genügend Platz für unsere Mitgieder um Instruktionen oder Versammlungen abzuhalten.
- Kleiner Besprechungsraum
- vier Büros: um die administrative und organisatorische Arbeit bewerkstelligen zu können steht eine adequate Infrastruktur mit Computer, Telefonanlage, Fax, Kopiergeräten, Ordnerschränken zur Verfügung.
- vier Schlafräume: Mitglieder, die nicht in der Gegend des Einsatzzentrums wohnen können trotzdem nachts Bereitschaftsdienst leisten.
- Aufenthaltsraum
- Küche
Außerhalb des Gebäudes befinden sich:
- der von weitem sichtbare Schlauchturm. Er dient zum Aufhängen und Trocknen von bis zu 20 B/C Schläuchen und zum Abhalten von Rettungs- und Atemschutzübungen.
Ein nachhaltiges Rettungszentrum
Beim Bau des "Centre d’Intervention et de Secours Mamer" wurde besonderen Wert auf die Nachhaltigkeit und die Umweltverträglichkeit gelegt.
- Das Hauptgebäude ist mit einer 16 cm dicken Wärmedämmfassade versehen.
- Das ganze Rettungszentrum wird durch nachwachsende Rohstoffe geheizt: Pellets.
- Auf der Südseite der Halle befinden sich Photovoltaik- und Solarthermiepanele.
- Die versiegelten Flächen wurden auf ein Minimum reduziert.
- Das Regenwasser wird in einem Behälter (30.000 Liter) gesammelt und für die Toilettenspülung sowie zu Übungszwecken genutzt.
Mitglied werden
Mitglied werden kann jeder unbescholtene Bürger, beiderlei Geschlechtes, im Alter von 16 bis 60 Jahren. Ein Auszug aus dem Strafregister (Führungszeugnis) ist vorzulegen. Die Aufnahme erfolgt durch die Führung des Einsatzzentrums. Ob die Distanz Wohnsitz-Einsatzzentrum binnen einer zulässigen Zeitspanne liegt, entscheidet die Führung des Einsatzzentrums. Bei einer negativen Entscheidung muss die Bereitschaft im Einsatzzentrum verrichtet werden. Es stehen alle Räumlichkeiten zur Verfügung, zb. Küche, Schlafraum, Aufenthaltsraum usw...
Das Mindestalter ist 16 Jahre. Für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr ist eine schriftliche Zustimmung der Eltern oder der Erziehungsberechtigten erfordert. Bei der Jugendfeuerwehr haben Jugendliche zwischen dem 8. und 16. Lebensjahr die Möglichkeit dieser beizutreten, unter der Bedingung, dass die schriftliche Zustimmung der Eltern oder der Erziehungsberechtigten vorliegt. Jugendliche, die sich in der Jugendfeuerwehr bewährt haben, werden ab dem 16. Lebensjahr automatisch als aktives Mitglied in das "Centre d’Intervention et de Secours Mamer" aufgenommen.
107 rte d'Arlon
L-8211 Mamer
Tel.: 27391
Fax: 27391-49
Vorstand des "Corps des Sapeurs-Pompiers de la Commune de Mamer"
Wehrleiter | Fernand Mousel |
Beigeordnete Wehrleiter | Paul Hack |
Massimo Tarantini | |
Sektionschef | Marc Bourgeois |
Steve Meyer | |
Pascal Stammet | |
Kassierer | Jean Reichert |
Sekretär | Serge Berkes |
Jugendleiter | Marc Mergen |
Mannschaftsvertreter | Ricardo Morais |
Tom Ries |